Elisabethkirche Eisenach

Farbgestaltung des gesamten Kircheninnenraums, 2002

Die Farbgestaltung des Kirchenraumes, 2002

"Bei der Neugestaltung der Kirche durch Wolfgang Nickel war es unser Ziel, einen Sakralraum zu gestalten, in dem die neuen Kirchenfenster mit den Farben der Wände und Säulen eine warme, in sich stimmige, ruhige Atmosphäre schaffen. Zudem soll der Blick der Kirchenbesucher fast unwillkürlich auf die wesentliche "Orte" (Altarraum mit Kreuz und Flügelaltar, Sakramentskapelle und die Statue der Hl. Elisabeth) im Kirchenraum gelenkt werden. Erreicht wird dies dadurch, dass bei der Gestaltung der Säulen und Gewölberippen die vorherrschenden blauen Farbtöne der Fenster aufgenommen werden, der Altarraum in einem kräftigen Goldocker, und die Sakramentskapelle im sogenannten mittelalterlichen "Ochsenrot" ausgemalt sind. Bei der Gestaltung von Wänden und Decke des Kircheschiffes wird die Ockerfarbe in sehr hellen, leichten Tönen variiert.

Darüber hinaus kann man (in Anlehnung an den Symbolgehalt des Farbkodex der mittelalterlichen Malerei) die Farbgestaltung der Kirche "theologisch" deuten:

Wenn wir die Kirche betreten, dann wechseln wir aus unserer Alltagswelt in die Sphäre des Sakralen, gelangen an einen Ort, der uns in besonderer Weise die Verbindung mit Gott aufschließen möchte. Ausgerichtet ist die Kirche auf den Chorraum, wo in der Eucharistiefeier Gott selbst im gewandelten Brot gegenwärtig wird und uns begegnet. Darauf weist das Goldocker (Gold, Goldocker - Symbol für das Göttliche) hin. 

Die rote Farbe (Rot - Farbe der Liebe, Farbe des Blutes, Hinweis auf den Opfertod Christi) der Sakramentskapelle deutet darauf hin, dass hier - durch das im Tabernakel aufbewahrte konsekrierte Brot, in dem Gott gegenwärtig ist - das "Herz der Kirche" schlägt. Im gleichen Rot ist die Nische im südlichen Querschiff ausgemalt, in der eine Figur der Hl. Elisabeth (unsere Kirchenpatronin) steht. Elisabeth hat in der Nachfolge Christi ihr Herz den Armen und Bedürftigen ganz weit geöffnet und ist so selbst zum Symbol der Liebe Gottes zu uns Menschen geworden.

Wir Menschen dürfen uns als Gottes Geschöpfe, geschaffen nach seinem Abbild (Gen 1,26), verstehen. Das heißt: auch in unserer Begrenztheit und irdischen Endlichkeit lassen sich Spuren Gottes entdecken. Daran kann die Gestaltung des Kirchenschiffes (Raum der Gläubigen) in den hellen Gelb- und Ockertönen erinnern.

Als Gemeinschaft der Glaubenden bilden, gestalten und tragen, gestärkt durch Gottes Geist, Menschen die Kirche ihrer Zeit. Grundlage hierfür ist die Taufe, in der uns Christus in diese Gemeinschaft beruft. In der Taufe wendet er sich dem einzelnen Menschen ganz zu und lädt ihn ein, darauf im Leben immer wieder neu zu antworten. Diesbezüglich kann man das Blau (blau - Farbe des Wassers, Symbol für Wahrhaftigkeit und Treue) deuten, in dem die Säulen und die tragenden Elemente der Decke gestaltet sind. Wie die Säulen und Gewölberippen die Decke tragen und dem Kirchenbau Stabilität geben, so trägt und stärkt uns seit der Taufe Christus, der in Treue unsere Lebenswege begleitet. Auf dieselbe Weise können wir wiederum darangehen, gestützt durch das Sakrament der Taufe, die Kirche und unsere Welt aus den Werten heraus zu gestalten, die im Evangelium (Wort Gottes) angesprochen werden."

http://www.katholische-kirche-eisenach.de/index.php/ansichten.html

Color concept pf the church interior,
2002

"In redesigning the church by Wolfgang Nickel, our target was to design a sacred room, in which the new church windows and the colors of the walls and pillars create a warm, harmonious and quiet atmosphere. Furthermore, the view of the church visitors shall be directed to the essential "place" in the church (altar with cross and wing altar, Blessed Sacrament Chapel and the statue of St. Elizabeth).

This is achieved by the fact that in the design of the pillars and vaulted ribs, match with the blue shades of the windows. The chancel is painted in a bold gold ocher, and the Blessed Sacrament Chapel is painted in the so-called medieval "ox red". In the design of the walls and ceiling of the nave, the ocher color is varied in very bright, light tones.

Moreover, the color scheme of the church can be understood (based on the symbolism of the color code of medieval painting) in a "theological" way:

When we enter the church, then we change from our everyday world into the sphere of the sacred, and arrive at a place that connects us with God in a special way.

The church is oriented towards the choir room, where in the Eucharist Ceremony God himself is presented in the converted bread and meets us. This is what the color gold ochre means. The red color (red - color of love, color of blood, reference to the sacrificial death of Christ) of the Blessed Sacrament Chapel suggests that here - in form of the bread kept in the Tabernacle, in which God is present - is the "heart of the church". In the same red the niche in the south transept is painted, in a figure of St. Elisabeth (our church saint). Elisabeth opens her heart fully to the poor, as a imitation of Christ, and so she becomes the symbol of God's love for us humans.

We humans can understand ourselves as creatures of God, created in his image (Gen. 1:26). This means that even in our earthly limitations we can discover traces of God. The bright yellows and ochres of the nave can remind us of this. As a community of believers people design and carry, strengthened by God's Spirit, the church of their current time. The basis for this is the baptism. In the baptism, he orients toward the individual and invites him or her to respond in life again and again.

Referring to this the blue (blue - color of the water, the symbol of truth and fidelity), in which the pillars and the main elements of the ceiling are decorated, can be understood. Like the pillars and vaulted ribs support the ceiling and give the building stability so strengthens us Christ, who guides our ways of life. In the same way we can, supported by the sacrament of baptism, design the church and our world like the values from the Gospel tell us.” http://www.katholische-kirche-eisenach.de/index.php/ansichten.html

translated by Sarah Nickel

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